Geschichte
Die Ritter von Hürnheim zu Kirchheim –
am Hof des Herzogs von Württemberg und als berühmte Turnierritter
Die Ritter von Hürnheim hatten ihren Stammsitz auf der Burg Niederalfingen bei Ellwangen und waren somit Untertanen des Herzogs von Württemberg. Bereits in jungen Jahren ist Hans von Hürnheim ab 1462 immer wieder in Kriegsdiensten für seinen Landesherrn tätig. Daneben versieht er bei Trauerfeiern und Hochzeiten am Herzogshof in Stuttgart zeremonielle Ämter und speist mit an der Hoftafel. Auch als die Familie 1484 die Herrschaft Kirchheim erbt, bleiben Hans von Hürnheim und seine Söhne in württembergischen Diensten. Als Mitglied des Schwäbischen Bundes zieht Hans von Hürnheim 1499 in den „Schweizerkrieg“, wo er gemeinsam mit Adam von Frundsberg in der Schlacht bei Stein am Rhein verwundet wurde.
Auch als Tunierritter standen Hans von Hürnheim und seine Söhne Walther und Erckinger in hohem Ansehen. Wir finden sie zum Beispiel auf großen Turnieren in Stuttgart und Ansbach. In einer Urkunde aus dem Jahr 1507 erklärt Kaiser Maximilian, dass Hans von Hürnheim, der königliche Rat, als erprobter Turnierkämpfer dem Schutz von König und Reich untersteht – eine besondere Ehre! Die Bedeutung der Hürnheimer auf den Turnierplätzen des späten Mittelalters zeigen auch mehrere Abbildungen in zeitgenössischen Turnierbüchern die sie im Tunier kämpfend mit Wappen an der Rüstung und dem roten Hirschgeweih auf dem Helm zeigen. Auch bei einer sog. Helmschau vor Turnierbeginn im Jahr 1480 steht der Helm des Hans von Hürnheim auf der Tribühne.
Hintergründe & zeitliche Einordnung
Das Marktfest feiert den ersten Markt, der 1490 in Kirchheim stattfand, nachdem Kaiser Friedrich III. das Marktrecht am 5. Mai 1490 verlieh. Unter Hans von Hürnheim, dem damaligen Herrscher von Kirchheim, erhielt der Ort dieses wichtige Privileg. Das Marktrecht führte zu einem rapiden Wachstum des Ortes, von 32 auf 51 Anwesen in wenigen Jahren. Kirchheim wurde zu einem Kleinzentrum für Handel und Warenverkauf, wodurch die Bürger einen gewissen Wohlstand erlangten.
Die spätmittelalterliche Zeit um 1490 war geprägt von steigendem Wohlstand und Frieden. Kaiser Friedrich III. und sein Sohn Maximilian I. brachten Stabilität in das Land. Das Mittelalter endete, die Renaissance begann. Die Entdeckung Amerikas 1492 und die Erfindung des Buchdrucks ermöglichten eine Wissensverbreitung von bisher unvorstellbarem Ausmaß. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse und humanistische Ideen beeinflussten die Gesellschaft und betonten die Würde jedes Menschen. Diese modernen Ansichten prägen noch heute unsere Gesellschaft.
Geschichte zum leben erweckt:
Wir freuen uns in diesem Jahr wieder auf unser historische Marktfest, das alle 5 Jahre in unserem Markt stattfindet. Es ist ein Fest, bei dem wir gemeinsam in die Vergangenheit eintauchen und die Verleihung der Mark-rechtes anno 1490 feiern.