Vorbereitungen
Gewänder
Kleider machen Leute
Dieses Sprichwort hat auch heute noch seine Gültigkeit, viel mehr Aussagekraft hatte es jedoch zur Zeit unseres Marktfestes um 1490. Es gab im Spätmittelalter immer noch die sogenannte Ständeordnung mit der hohen Geistlichkeit an der Spitze, den Adeligen und Rittern knapp dahinter, dann den Bürgern, Handwerkern und schließlich den Bauern. Man konnte bereits am Äußeren erkennen, um welchen Stand es sich handelt. Grundsätzlich trugen Menschen, die weniger körperlich arbeiten mussten längere und feinere Gewänder als z.B. der Bauernstand. Hier wäre ein zu langes Gewand bei der Arbeit unpraktisch gewesen. Auch die Farbwahl wurde teils durch Kleiderordnungen teils durch die finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt. Dunkle Farben wie Schwarz oder dunkles Rot waren teuer und dem Adel vorbehalten. Die Schnitte der Kleidung jedoch waren durch alle Schichten hindurch die gleichen, lediglich die Qualität der Verarbeitung, die Details und die Art des Stoffes machten hier den Unterschied. Die Herren der damaligen Zeit betonten durch sehr enge Hosen ihre Beine und durch teils ausladende Wämser die breiten Schultern. Die Damen kleideten sich in der sogenannten A-Linie, d.h. oben schmal unten weiter werdend und betonten so eine relativ schmale Taille und gerundete Hüften. Auf Taille gebracht wurden die Kleidungsstücke bei Frauen und Männern mit sehr schmalen Ledergürteln, die aber oft recht lang waren. Das freie Ende wurde häufig noch mit einer metallenen Riemenzunge verschönert. Zur Grundausstattung gehörte ferner eine Tasche am Gürtel und ein Messer, außerdem eine Kopfbedeckung. Diese war für alle Männer ab 14 Jahren Pflicht. Die Damen kamen mit der Heirat „unter die Haube“ und mussten fortan außer Haus ebenfalls eine Kopfbedeckung in Form einer Haube, eines Kopftuches oder auch einen Hut tragen.